Tansania / Matyazo
03.04.2023 – Ankunft in Tansania
Unsere Reise startete in Dar es Salaam, wo wir eine Nacht verbrachten.
Schon beim Aussteigen war ich überwältigt – die Luftfeuchtigkeit war so extrem, dass ich das Gefühl hatte, kaum atmen zu können. Alles war heiß, dicht und feucht. Für eine Nacht hatten wir ein Zimmer im Transkt Motel in Flughafennähe gebucht, bevor es am nächsten Morgen mit Air Tanzania weiter nach Kigoma ging.
Und dann: Tansania/Kigoma.
Ein Ort, der mir eindrucksvoll gezeigt hat, was es bedeutet, mit wenig auszukommen – und trotzdem voller Glück zu sein.
Der Flughafen dort war der wohl kleinste, den ich je gesehen habe. Das Gepäck wurde per Hand aus dem Flugzeug gehoben, auf einen Wagen gelegt und dann etwa 200 Meter bis zur kleinen Ankunftshalle geschoben. „Halle“ ist eigentlich übertrieben – es war eher eine einfache Hütte. Kein Check-in, kein Gepäckband, kein Gate, gefühlt nicht einmal Personal.
Am Ausgang wartete bereits Judith – eine enge Freundin und Kollegin von Nele, die seit zwei Jahren im nahegelegenen Matyaza in einem Krankenhaus arbeitet. Gemeinsam fuhren wir mit dem Taxi dorthin, stoppten unterwegs auf einem Markt und kauften frische Lebensmittel ein.
Matyaza liegt auf 1.600 Metern Höhe, und am Abend gab es einen unglaublich leckeren Kochbananen-Linsen-Eintopf.
04.03.2023 – Neue Geschmäcker & Herzensbegegnungen
An diesem Tag probierte ich zum allerersten Mal eine Guave. Für mich war sie etwas gewöhnungsbedürftig – eher säuerlich, nicht besonders süß, und die ganzen Kerne machen das Essen nicht gerade einfacher. Also definitiv keine neue Lieblingsfrucht von mir.
Später waren wir bei Freunden eingeladen. In ihrer Kultur essen Männer und Gäste getrennt von Frauen und Kindern. Vor dem Essen ging die Frau des Hauses mit einer Schüssel und einem Krug herum, damit wir uns die Hände waschen konnten – ein wunderschönes Ritual der Wertschätzung und Reinigung.
Zum Essen gab es Reis mit Bohnen und Kraut, danach frische Passionsfrucht. Dazu tranken wir „Sparletta“ – eine Limonade mit Kokos und Ananas.
Normalerweise wird für Gäste Fleisch gekocht, denn es gilt als etwas Wertvolles und Besonderes. Da Nele und ich kein Fleisch essen, hatte Judith das im Vorfeld erklärt, damit es nicht respektlos wirkt. Und tatsächlich: Sie haben extra für uns vegan gekocht – etwas, das dort sehr unüblich ist. Wir waren unglaublich dankbar dafür.
Diese Begegnung hat mich tief berührt.
Ich habe dort gelernt, was Gastfreundschaft wirklich bedeutet:
Gäste bekommen das Beste vom Besten – selbst wenn die Gastgeber kaum etwas besitzen. Bequeme Stühle, Limonade statt Tee, das wertvollste Essen, das sie haben.
Die Menschen dort haben materiell fast nichts – und dennoch strahlen sie eine unfassbare Dankbarkeit, Leichtigkeit und Freude aus.
Es war eines dieser Erlebnisse, das sich still und warm im Herzen verankert.
Kleine kulturelle Notizen:
- Die Kollekte bei Gottesdiensten wird ausschließlich mit der rechten Hand in den Korb gelegt – die linke gilt als unrein.
- Und ein paar Wörter, die uns auf der Reise begleitet haben:
Swahili Basics
- Habari – Alles gut?
- N’Suri – Gut
- Mambo – Was geht ab?
- Karibu – Willkommen / You are welcome
- Hamami – Glaubst du?
- Pikipiki – Motorrad
- Gari – Auto
- Ni tamo – Es ist lecker
- Diar – Ja